BARBARA

Sag, wann bist Du bei mir

Seit du gegangen bist, wie lange ist das her!
Wieviele Nächte schon, ich weiß die Zahl nicht mehr.
Du sagtest: "Einmal nur laß ich dich noch allein,
das wird fü unser Glück die letzte Prüfung sein.
Im Frühling, du wirst seh'n, bin ich wieder bei dir,
und für zwei wird das schön, die sich lieben wie wir.
Dann geh'n wir Hand in Hand durch all die Blütenpracht
und bummeln so wie einst durch ganz Paris bei Nacht."

Sag, wann bist du bei mir?
Wann, bitte, sag es mir!
Ich glaub' nicht, daß du weißt,
wie sehr ich auf dich warte.
Ich seh' die Zeit vergeh'n
auf Nimmerwiederseh;n!

Der frühling kam und ging, die Sommersonne schien,
nun raschelt welkes Laub, und Holz brennt im Kamin.
Wie schön war sonst Paris, der Herbst in dieser Stadt!
Ich träume und ich frier', ich fühle mich so matt.
Ich schwanke hin und her, ich weiß nicht ein und aus,
mein Denken geht im Kreis, ich find' nicht mehr heraus.
Bei Tag und nachts im Traum seh' ich dein Bild vor mir -
Ich bin vor Liebe krank und sehn' mich krank nach dir...

Sag, wann bist du bei mir?
Wann, bitte, sag es mir!
Ich glaub' nicht, daß du weißt,
wie sehr ich auf dich warte.
Ich seh' die Zeit vergeh'n
auf Nimmerwiederseh;n!

Ich lieb' dich immer noch, ich lieb' dich immerzu,
ich lieb' nur dich allein, wie sehr, das weißt nur du!
Doch siehst du das nicht ein und bist nun bald bei mir,
Dann mach' ich aus uns zwei'n mein schönstes Souvenir
und mach' mich auf den Weg - du weißt, ich reise gern -
und richte meinen Kurs nach einem andern Stern.
Vor Kummer sterb' ich nicht, da kennst du mich genau,
ich hab' nicht die Geduld einer Seemannsfrau!

Sag, wann bist du bei mir?
Wann, bitte, sag es mir!
Du mußt das doch versteh'n:
Die Zeit, die wir verlieren,
sie wird verweh'n, vergeh'n,
auf Nimmerwiederseh;n!

(W. Brandin/Barbara, Éditions Métropolitaines)


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